Archive for the ‘ Doch, da reg ich mich auf! ’ Category

Heute morgen hat die Bahn, genauer die Werdenfelsbahn, den Vogel abgeschossen. Als ich ca. 25 Minuten vor der Abfahrt meines Zuges von Seeshaupt nach Penzberg (2 Haltestellen) noch auf bahn.de die Verbindung kontrolliert habe, stand dort Verspätung +0 Minuten. Super dachte ich mir, klappt ja wie am Schnürchen. Als ich dann die 15 Minuten zum Bahnhof gegangen war und mir eine Fahrkarte besorgt hatte, leuchtete plötzlich die Info Anzeige auf: „Liebe Fahrgäste, der Zug 10:43 Uhr verzögert sich um ca. 30 Minuten. Grund Verzögerungen beim Bahnverkehr“. Na toll, plötzliche Verzögerung, bedingt durch Verzögerung. Da könnte einem doch der Kragen platzen. Wahrscheinlich leidet die Bahn ebenso unter diesen ewigen Optimierungsdeppen wie viele andere große Unternehmen auch. Wird ja auch alles immer „besser organisiert“. Was diese Vollidioten aber nicht sehen, ist, dass durch ihre Organisation leider oftmals nichts mehr funktioniert. Zu Tode optimiert. Im Jahr 2013 waren es laut Münchner Merkur 3.787.237 Minuten Verspätung, zusammengerechnet. Aber natürlich schwafelt der Pressesprecher etwas von „stabilen Verspätungen“ und natürlich kommen diese nur bei extremen Wetterlagen vor. Wie bitte?! Ich bin in meinem Leben nicht viel Bahn gefahren aber hatte bei den wenigen Malen einige Verspätungen. Woher kommen denn dann die? Wahrscheinlich muss so ein armer Zugführer auch jeden Handgriff in einem Hotline-Ticketsystem protokollieren und darf erst dann weiterfahren, wenn er das Ticket erfasst hat. Ja, so stelle ich es mir vor in unserer Welt von Unternehmensberatern, Ticketsystemeinführern und Telefondesinfizierern. Armes Deutschland kann ich nur sagen, etwas anderes fällt mir dazu nicht ein. Zum Glück kann ich zwischen den ehrlichen Bahnmitarbeitern, die am Schalter stehen oder als Schaffnerinnen und Schaffner die Tickets entwerten und den „großkopferten Idioten“ differenzieren. Darum war ich zu der Schaffnerin, die meine Fahrkarte entwertete dann auch freundlich wie üblich. Sie kann auch nichts dafür, dass die Bahn einfach ein unterirdischer schlechter Verein geworden ist. Obwohl man Dampflokomotiven erst beheizen musste und es ewig dauerte, bis eine solche Lok fahren konnte, waren die Züge damals noch pünktlich. Damals gab es aber auch noch keine Helpdesk-Ticketsysteme und vor allem weniger Berater und Dummschwätzer. So einfach ist das!
heute lese ich auf T-Online, FOCUS-Online und vielen weiteren Newsseiten dass Sie zum Mai 2015 26000 Alt-Verträge kündigen, weil Sie (die Bank) damals bei Abschluss Ihrem Kunden hohe Zinsen vertraglich zugesichert haben, die Sie nun nicht mehr bezahlen möchten. Ich frage mich nun wirklich, ob Sie (die Banken) eigentlich noch Herr Ihrer eigenen Sinne sind? Wir wäre es denn, wenn auch Sie (wieder die Banken) Ihren Kunden, von denen Sie für die heutigen Verhältnisse zu hohe Zinsen nehmen, ermöglichen, ihre Darlehen und Kredite zu kündigen ohne Vorfälligkeitszinsen zu bezahlen? Was sagen Sie? Ach so, geht nicht, weil Sie ja dann nicht mehr so hohe Einnahmen erzielen. Ja, das leuchtet mir ein! Wenn dem Kunden weniger bleibt, dann ist das eben ein Einzelschicksal, wenn Ihnen als Banken weniger bleibt, dann muss eine Lösung gefunden werden, die Ihre Gewinne wieder auf das gewohnte Niveau hebt. Verstehe! Das leuchtet ein! Ganz ehrlich liebe LBS-Vorstände und Entscheider: irgendwie haben Sie doch den Knall nicht gehört! Vielleicht versuchen Sie es einfach mal mit ganz normaler Arbeit, so wie wir alle es tun. Was sagen Sie? Ach so, Sie arbeiten ja eh so hart. Ja richtig, hatte ich ganz vergessen … Ach ja, das Beitragsbild dieses Blogposts steht mit seinen vielen weissen und grauen Wolken und dem wenigen, verbliebenen Blau am Himmel symbolisch für alles, was bereits an Blau heruntergezogen worden ist …